Stefan Kooths, Professor für Volkswirtschaftslehre an der BSP Business and Law School und Konjunkturchef am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), erläutert in einem Beitrag für den von Norbert Berthold und Jörn Quitzau herausgegebenen Sammelband „Die Wirtschafts-Welt steht Kopf: Abschied von den Illusionen – Konzepte für eine neue Wirtschaftspolitik”, warum die Grenze zwischen Markt und Staat immer wieder neu vermessen werden muss, welche Prinzipien dabei helfen und wie aus Standortwettbewerb gepaart mit intellektueller Weltoffenheit ein ordnungspolitisches Entdeckungsverfahren wird.
»Die Ordnungsökonomik hat im Verbund mit der Marktversagenslehre und der Ökonomischen Theorie der Politik wichtige Leitplanken für wirtschaftspolitische Entscheidungen entwickelt, um sinnvolle von schädlichen staatlichen Eingriffen zu unterscheiden. Im Zuge des technischen und organisatorischen Fortschritts können sich ökonomische Gütereigenschaften ändern, weshalb die Grenzlinie zwischen Markt und Staat im konkreten Fall immer wieder neu gezogen werden muss. Beständiger sind demgegenüber die ordnungspolitischen Prinzipien, die am Beispiel wichtiger Zweige der Allokationspolitik illustriert werden. Der Beitrag verweist zudem auf die Bedeutung des Standortwettbewerbs als erkenntnisleitenden und korrigierenden Prozess für die nationale Wirtschaftspolitik.«